Die Abruzzen sind eine Region, die sehr reich an Kunst, Geschichte, aber vor allem Natur ist. Sie wird auch die grüne Region Europas genannt und verfügt über einige der wichtigsten nationalen und internationalen Naturparks. Außerdem ist allgemein bekannt, dass die Verhältnisse besonders geeignet für die Bildung des schwarzen Trüffels ist. Selten hört man vom weißen Trüffel aus den Abruzzen, doch er ist da und besticht durch seine besondere Qualität.
Wenn es um weiße Trüffel geht, sind die Abruzzen definitiv nicht die erste Region, die Kennern in den Sinn kommt. Der schwarze Trüffel ist hier weit verbreitet, so dass er den Spitznamen „Black Diamond of Abruzzo“ erhalten hat. Das Gebiet, das durch seine unterschiedliche Beschaffenheit aus Meer, Hügeln und Bergen punktet, verfügt zudem über einen besonders geeigneten Boden für die spontane Bildung vieler Trüffelsorten.
Der schwarze Trüffel findet hier leicht einen geeigneten Wachstumsboden und kann auf 35% des Territoriums wachsen. Der weiße Trüffel liegt in den Abruzzen nicht weit dahinter, da er in 27% der Umgebung vorkommt. Die wichtigsten spontanen Formationen von weißen Trüffeln sind vor allem in der Provinz Chieti vorhanden, dank der besonderen Wasserstruktur des Gebiets zwischen den Flüssen Sangro und Trigno, die, obwohl sie teilweise mit Molise geteilt werden, dieses Makrogebiet zum größten Areal für das Trüffelwachstum macht.
Trüffel werden in den Abruzzen seit über einem Jahrhundert geerntet und ihre kulinarischen Variationen sind in der gesamten Region weit verbreitet. Die ersten Belege für die Trüffelernte stammen aus dem Jahr 1800 und sprechen von komplexen Verfahren für ihre Sammlung und Verarbeitung oder von der Herstellung des Trüffellikörs bis zur Verwendung des Trüffels zur Fleisch-Konservierung. Traditionell wurde der schwarze Trüffel sogar von Hirten als Alternative zu Sauermilch bei der Herstellung von Pecorino verwendet. Trotz des guten Rufs des schwarzen Trüffels der Abruzzen hat die Region immer noch Mühe, ihren Platz in der nationalen Trüffelszene zu finden.
Aber die Schätzungen rund um die Region sprechen für sich: Die Abruzzen produzieren jedes Jahr etwa 200 Doppelzentner Trüffel. Die Region hat sich mit dieser Zahl Gehör verschafft und eine Reihe von Gesetzesänderungen wurden vorgenommen, die das Sammeln und die Förderung von Trüffeln regeln. Auch das Schaffen einer wichtigen Trüffelmesse in den Abruzzen und ein jährliches Förderprogramm tragen dazu bei, eine der potenziell profitabelsten Produktionen der Region zu entwickeln.
Ein großes Problem der weißen Trüffel der Abruzzen ist der Export und Verkauf von Trüffeln aus anderen Regionen und deren kommerzielle Glaubwürdigkeit. Daher ist es wirklich schade, dass ein altes Land der Trüffeljäger wie die Abruzzen noch weit von seinem wahren Potenzial entfernt ist. Wenn Sie also das nächste Mal vom weißen Trüffel hören, denken Sie an die Abruzzen, denn dort gibt es hervorragende weise Trüffel.