Trüffel begeistern die Menschen weltweit, sie wird als Delikatesse in verschiedensten Arten und Formen rund um den Globus genossen. Seit jeher sind diese edlen Köstlichkeiten von einem Mysterium umgeben. Denn rund um den edelsten Pilz der Welt ranken sich kuriose Geschichten und Erzählungen. Wo die Fantasie beginnt und die Realität endet, ist meist nicht ganz klar... es wird erzählt, dass die Menschheit glaubte, Trüffel würden jeweils an den Orten wachsen, wo ein Blitz eingeschlagen hat. Das rührt daher, dass die Kostbarkeiten selten und schwer zu finden sind. Wir gehen auf Spurensuche und folgen der Geschichte des Trüffels.
Das Wort Trüffel leitet sich vom lateinischen Wort "tuber" ab, was so viel bedeutet wie "Auswuchs, Beule, Schwellung". Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass die Pilze unterirdisch wachsen, in einer Tiefe von einigen Zentimetern bis zu einem Meter. Die Trüffel ist der Fruchtkörper der hypogäischen Pilze, die zur Gattung der Tuber und zur Familie der Tuberaceae gehören.
Erstmals tauchten Trüffel in den Schriften der Babylonier vor etwa 5000 Jahren auf. Bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. verwendeten die Griechen zur Zubereitung von Mahlzeiten. Durch den Philosophen Plutarch von Chaeronea entstand damals die Theorie, dass Trüffel aus einer Kombination natürlicher Elemente wie Wasser, Hitze und Blitz entstanden seien.
Diese Idee inspirierte den bekannten römischen Satirendichter Juvenal. Er dichtete, dass die Trüffel aus einem Blitz entstanden waren, den der Göttervater Jupiter von einer Eiche auf die Erde geschleudert hatte. Die Eiche, worunter die Trüffel wachsen, galt damals als göttliches Heiligtum. Da Jupiter für seine sexuelle Aktivität bekannt war, wurde durch diese Legende den Trüffeln fortan aphrodisierende Qualitäten nachgesagt. Dieser Mythos von den Trüffeln als Aphrodisiaka hält sich bis heute.
Forscher entdeckten zudem in den 80er-Jahren in Trüffeln den Inhaltsstoff Androstenon, ein Pheromon mit einem starken Moschusduft.
Einer Legende nach entdeckte ein Bauer zufällig, dass sein Schwein in der Wurzel eines Baumes Pilze ass. Da das Schwein sehr lange danach gesund blieb, ass der Bauer selbst diese Pilze. Daraufhin bekamen er und seine Frau dreizehn Kinder, obwohl sie vorher keine Kinder zeugen konnten. Aufgrund dieser Geschichte glaubten die Menschen vermehrt, dass Trüffel ein Geschenk Gottes an die Menschheit seien und Übernatürliches für die Gesundheit bewirken könnten. Die Griechen und Römer setzten die Pilze deswegen zu medizinischen Zwecken ein und glaubten, dass sie ewige Gesundheit schenken könnten.
Viele Jahre später zeigten Studien über Trüffelextrakte, dass diese Pilze Phenole, Flavonoide und Polysaccharide enthalten. Diese verschiedenen bioaktiven Verbindungen können antioxidativ, antimikrobiell und entzündungshemmend wirken. Trüffel sind also erwiesenermassen wirklich gut für unsere Gesundheit.
Der weisse Trüffel von Alba „Tuber Magnatum Pico“ ist heutzutage weltbekannt. Der Alba-Trüffel zählt aktuell zu den teuersten Lebensmitteln der Welt. Dieser wertvolle weisse Trüffel Tuber Magnatum Pico ist nur in wenigen Gebieten Italiens und Kroatiens zu finden und bisher nicht kultivierbar.
Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Trüffel aus dem Piemont an den europäischen Höfen als eine der köstlichsten Zutaten betrachtet. Aber erst im 20. Jahrhundert wurde die Alba-Trüffel weltbekannt, dank der geschickten Idee des Gastwirtes Giacomo Morra aus Alba. Morra begann die weisse Trüffel an Prominente aus ganzer Welt zu verschicken und so hat sich der Ruhm um die weisse Trüffel von Alba weltweit verbreitet. Giacomo Morra wurde von der Zeitschrift The Times im Jahre 1993 gar zum König der Trüffel ernannt. Morras war auch der Gründer der bekannten jährlichen Trüffel-Messe von Alba, die heute noch unzählige Besucher aus der ganzen Welt anlockt.
Längst sind noch nicht alle Geschichten und Kuriositäten um die Trüffel aufgeklärt und werden es vielleicht auch nie sein. So wird die Faszination rund um den edlen Pilz noch lange weiter bestehen und viele Menschen nicht nur kulinarisch begeistern.